Vorbewerb für den 72. Jugendredewettbewerb im Haus der Volkskultur (21. Februar 25)
Im Haus der Volkskultur fand am 21. Februar 2025 der Vorbewerb für den 72. Jugendredewettbewerb statt, an dem acht SchülerInnen des BRG Oberschützen in allen drei Kategorien (klassische Rede, Spontanrede und Sprachrohr) teilnahmen.
Liliána Rózsa (6a) ging die Frage an, wie man sein Leben so verändern kann, damit man – frei nach Martin Luther Kings legendärem I have a Dream – seine Ziele trotz bestimmter und scheinbar unveränderlich bestimmender Charaktereigenschaften erreichen kann.
Valentina Stark (7a) setzte sich intensiv für zivilen Ungehorsam ein, der mitunter notwendig sei, um in einer ungerecht erscheinenden Welt eine Initialzündung für Veränderungen und Verbesserungen zu werden. Mitunter könne eine einzelne Stimme – wie etwa die Greta Thunbergs gegen den weltweiten Klimawandel oder Rosa Parks’ friedvoller Protest gegen die gesetzlich verankerte Segregation und Diskriminierung schwarzer Bürger*innen in den USA – einen Wandel des Denkens einleiten.
Stephan Strobl (6a) fokussierte sich auf den immer größer werdenden politischen Einfluss von Oligarchen im Osten wie im Westen und sprach sich in Anbetracht der immer bedrohlicher scheinenden Entwicklungen in den westlichen Demokratien und daher auch in Österreich für ein eigenes Fach Politische Bildung aus, da ihm die Inklusion in den Geschichtsunterricht als zu schwach erscheint, denn er glaubt, dass nur durch politische Aufklärung das Schlimmste verhindert werden könne.
Lea Weiss (7a) nahm eine für sie prägende Exkursion nach Auschwitz zum Anlass für ihre engagierte Rede gegen die Unwissenheit breiter Bevölkerungsschichten in Bezug auf den Holocaust. Ihr leidenschaftlich insistierendes Nie wieder! war das unmissverständliche und nachdenklich stimmende Resümee ihrer Rede.
Julia Puhr (7a) plädierte im ruhigen und beruhigenden Ton klar und unmissverständlich für ein Leben im Hier und Jetzt, in einem Nunc stans, wie es bereits die Stoiker in der Antike gefordert hatten. Das ständige Sich-Sorgen-Machen über künftige Probleme, die in der Regel so, wie man sie sich angstvoll imaginiert hat, gar nicht eintreffen, erscheint ihr unsinnig. Lieber möchte sie im Hic et Nunc und konsequent ihr Leben leben, als es sich nur ängstlich auszumalen.
Ihre besonnene Darstellungsweise sowie ihre überaus souveräne und professionelle Fragenbeantwortung überzeugten die Jury, sodass sie ihr einstimmig den ersten Preis zusprechen musste.
Adam Schwartz (7b) beschäftigte sich in seiner Spontanrede mit der Frage, ob gleichgeschlechtliche PartnerInnen Kinder adoptieren dürfen sollen, und sprach sich eindeutig für eine liberalere Gesellschaft aus, für die er Thailand als für ihn erfreuliches Beispiel nannte.
Tristan Schmaus (4b) wählte für seine Spontanrede das Thema Freizeit, von der er, wie er meinte, deutlich zu wenig hätte in Anbetracht von zu vielen Hausübungen und nicht immer gut abgestimmten Prüfungsterminen. Er meinte, dass mehr Freizeit für SchülerInnen deren psychische und physische Verfassung verbessern könnte.
Tosca Schermann (7a) beschäftigte sich unter der leider so selten gewählten kreativen Kategorie des sogenannten „Sprachrohrs“ in ihrem Poetry Slam 1, 2, 3 und 4 mit der fragwürdigen Entwicklung eines „dataistischen“ Zeitalters, in dem alles immer nur gemessen, gezählt und statistisch ausgewertet wird und dadurch nur wenig Raum für das Individuum bleibt.
Julia Puhr, Tosca Schermann, Adam Schwartz und Tristan Schmaus werden am 8. und 9. April im Kulturzentrum Oberschützen am Landesendbewerb teilnehmen. Wir wünschen ihnen dabei viel Erfolg.